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Züchterinterview


English Setter




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Giorgio Ambrosi - English Setter "di Valergian's"
Interview von Giuliano Mondadori

Giorgio Ambrosi, Begründer des Zwingers "di Valergian's", geht solange er zurück denken kann mit Vorstehhunden jagen, und unter den vielen Rassen hat er den Englischen Setter als Jagdbegleiter und für die Zucht gewählt. Als jemand, der in der Welt der Leistungsprüfungen in Italien und im Ausland wohl bekannt ist, bringt er seine ganze Passion in die Selektion seiner Hunde ein, die ihm im Laufe der Zeit auch durch ihre hervorragenden Prüfungsergebnisse viel Freude und Befriedigung verschafft haben.

Seit wann interessieren Sie sich für die Englischen Setter, und warum haben Sie gerade diese Rasse gewählt?

Ich glaube, das nichts durch Zufall geschieht; irgendwie gehört etwas zu dir, und ohne dass du es weisst, kommt diese Passion jeden Tag zum Ausdruck. Beispielsweise beginnst du zur Jagd zu gehen, siehst die verschiedenen Rassen und unbemerkt verliebst du dich in eine davon. Mir ist es mit dem English Setter so ergangen und ich fing an, meine Begeisterung bewusst zu pflegen, indem ich die Anlagen und Qualitäten der Rasse zu bewerten lernte und mir Prüfungen anschaute, Kenner des Setters ansprach und so viel Wissen wie möglich über die Rasse sammelte. Manchmal bat ich auch die Prüfungsrichter, mit ihnen gehen zu dürfen, um die Hunde mehr aus der Nähe arbeiten zu sehen und die Beurteilung der diversen Tiere seitens der Richter zu erfahren.

Giorgio Ambrosi mit zweien seiner English Setter.

Würden Sie uns erläutern, wegen welcher Eigenschaften, die die Rasse besitzt (oder besitzen sollte), ein potenzieller Führer sie anderen gegenüber bevorzugen könnte?

Ich persönlich jage in den Bergen, wo diese Rasse meiner Ansicht nach wegen ihres Typs, ihrer Intelligenz, Beziehung zum Wild, Eleganz - wenn ein English Setter sich dem Vogel nähert bekommt man Herzklopfen! - Robustheit und Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichsten Terrains zu den besten gehört.

Gibt es Ihrer Ansicht nach bei der Rasse eine Anlage, die bei ihren Führern heute nicht mehr die angemessene Beachtung findet?

Heutzutage ist leider das Erste, wonach die Leute schauen, wie schnell und weiträumig ein Setter sucht, um festzustellen, ob er das Zeug für die Große Suche hat, auch wenn sich später vielleicht erweist, dass der besagte Hund ein Esel ist. Ich hingegen glaube, dass man als Züchter vor allem auf den Charakter des Hundes achten muss, darauf, ob er die grundlegenden Eigenschaften der Rasse und Jagdpassion besitzt, und alles übrige kommt danach.

Sekundieren.

Welche Anlagen muss ein „guter“ Rassevertreter unbedingt besitzen, um als solcher bezeichnet werden zu können?

Ich will mich nicht wiederholen, aber ohne gute Führerbindung und die Fundamente der Rasse, also Vorstehanlage, natürlicher Apport, Anlage zum Sekundieren und Jagdlust eignet sich ein English Setter nur als Familienhund.

Wie schätzen Sie die aktuelle Situation der Rasse ein, und wenn es in Ihrer Macht läge, gibt es etwas in der heutigen Zucht der Rasse das Sie ändern würden?

Von dem ausgehend, was ich auf Prüfungen im In- und Ausland sehe, würde ich behaupten, dass es mit der Rasse aufwärts gegangen ist; es gibt heute viele typische Hunde mit ausgezeichneter Bewegung. Was man vielleicht noch ein bisschen verbessern könnte, ist bei einigen Tieren die (zu niedrige) Rückenhöhe, aber insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Züchter gute Arbeit leisten, auch wenn für weitere Verbesserungen natürlich immer Raum ist.

Sind die Rasse und ihre Eigenschaften Ihrer Meinung nach bei den potenziellen Führern gut genug bekannt oder braucht es mehr Aufklärung?

Auf Grund der Beiträge in Zeitschriften, im Fernsehen und so weiter sind die Leute heutzutage sehr gut informiert und der Kreis derer, die wenig über den English Setter wissen, dürfte eine Minderheit sein.

Dreifarbige Hündin.

Halten Sie persönlich es für notwendig, an Vereinstreffen, Prüfungen, Ausstellungen teilzunehmen?

Ja, für mich ist es grundlegend wichtig, dass es Treffen und Prüfungen gibt, denn das ist die einzige Gelegenheit, das Niveau meiner Zucht mit den anderen zu vergleichen.

Für welche Form der Jagd und für welches Wild ist die Rasse besonders geeignet?

Für den English Setter ist das Wild par exellence das Rebhuhn. Aber es ist auch grandios ihn Birk- und Steinhuhn in den Bergen jagen zu sehen, denn dabei stellen Umwelt und Wild den Hund auf eine harte Probe und es gibt keine Ausreden.

Und als letzte Frage: welche Ratschläge würden Sie jemandem geben, der sich entschieden hat, erstmals mit dieser Rasse jagen zu gehen?

Vor allem anderen, den Hund zu lieben und gut zu behandeln, sodann zu lernen, seinen Charakter zu verstehen und ihm wirklich alle jagdlichen Möglichkeiten zu bieten. Schliesslich sollte er auch daran denken, dass in einer Welt, wo jeder ihn irgendwie verraten kann, sein Setter das niemals tun, sondern ihm immer treu sein wird!

 

Foto 1: Gabi Kurth-Schell; 2: Giorgio Ambrosi; 3, 5: Sabine Middelhaufe; 4: V. Dorsch.
Text (c) Cani da Ferma e da Cerca; übersetzt aus dem Italienischen von Sabine Middelhaufe mit freundlicher Genehmigung von Cani da Ferma e da Cerca


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