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Kurzportrait


Der English Setter

 


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Der English Setter
Von Sibille Hildebrandt

Standard ( Gruppe 7 FCI)

Ursprungsland: Großbritannien

Allgemeines Erscheinungsbild:
Von mittlerer Größe mit klar umrissener Silhouette; Gesamterscheinung und Bewegung elegant.

Charakteristika:
Sehr aktiv; mit ausgeprägtem Jagdsinn.

Wesen:
Besonders freundlich und gutmütig.

Kopf und Schädel:
Der Kopf wird hoch erhoben getragen, er ist lang und verhältnismäßig trocken, mit deutlich ausgeprägtem Stop. Schädel von Behang zu Behang oval, mit erkennbar viel Raum für das Gehirn, deutlich hervortretendes Hinterhauptbein. Fang mäßig tief und ziemlich viereckig. Länge des Fanges
vom Stop bis zur Nasenspitze sollte gleich der Länge vom Hinterhauptbein bis zum Stop sein.
Nasenlöcher weit, Kiefer von ungefähr gleicher Länge, Lefzen nicht zu sehr pendelnd. Nasenfarbe schwarz oder leberbraun, im Einklang mit der Farbe des Haarkleids.


Moira
, Orangebelton; Besitzer Frank Hildebrandt.
Titelbild:
Markisa Mirabell Venatrisett, genannt Lilly (Vertreterin des amerikanischen Typs), Bes.: Annemie Sternberg

Augen:
Intelligent, sanft und ausdrucksvoll. Augenfarbe von haselnuss- bis dunkelbraun, je dunkler desto besser.
Nur bei Hunden mit der Farbe "Liver Belton" ist ein helleres Auge zulässig.
Augenform, oval. Augen nicht hervortretend.

Behang:
Von mittelmäßiger Länge, tief angesetzt, in einer schönen Falte dicht an der Wange anliegend. Spitze des Behangs samtartig, oberer Teil mit feinem seidigen Haar bedeckt.

Gebiss:
Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Vollzahnigkeit erwünscht.

Hals:
Ziemlich lang, muskulös und trocken, am Kopfansatz leicht gebogen und gut vom Kopf abgesetzt, zur Schulter hin stärker werdend, keine lose Kehlhaut oder lose Haut unterhalb des Kehlbereichs. Elegant.

Vorhand:
Gut zurückliegende schräge Schultern, Brust breit und tief, sie liegt gut zwischen den Schulterblättern, ausgeprägtes Brustbein. Die Vorderläufe sind gerade und sehr muskulös mit runden Knochen. Ellenbogen gut anliegend und gut unter dem Körper stehend, Vordermittelfuß kurz, kräftig, rund und gerade.


Bluebelton Chickpea Pleasure of Stardust, Besitzer Reinhard Archam

Gebäude:
Mäßig lang, kurzer gerader Rücken. Mit gut gerundeten, stark gewölbten Rippen, wobei die Rippen weit nach hinten reichen.

Hinterhand:
Breite, leicht gewölbte Lendenpartie, kräftig und muskulös. Läufe sehr muskulös, das gilt auch für die Unterschenkel. Kniegelenke gut gewinkelt, von der Hüfte bis zu den Sprunggelenken gute Länge der Schenkel. Sprunggelenke weder ein- noch ausdrehend und gut tiefstehend.

Pfoten:
Gut gepolstert, geschlossen, mit dicht zusammenstehenden und gut aufgeknöchelten Zehen; sie sind durch einen dazwischenliegenden dichten Haarbewuchs gut geschätzt.

Gangart/Bewegung:
Freie, anmutige Bewegung, die den Eindruck von Schnelligkeit und Ausdauer vermittelt. Freie Bewegung aus den Sprunggelenken bewirkt den kraftvollen Schub. Von hinten betrachtet bilden Hüfte, Knie- und Sprunggelenk eine Linie. Kopf natürlich hoch getragen.


Eliza Doolittle
, Orangebelton; Besitzer Frank Hildebrandt

Rute:
Annähernd in Höhe und Linie des Rückens angesetzt, mittellang, nicht tiefer als bis zu den Sprunggelenken reichend, weder gedreht oder gewunden, leicht gebogen oder krummsäbelförmig. Dabei jedoch ohne die geringste Tendenz die Rute erhoben zu tragen. Die Befederung oder Fahne hängt in langen buschigen Fransen nach unten. Die Befederung beginnt knapp unterhalb des Rutenansatzes, sie wird zur Mitte hin länger und die Fransenlänge wird zum Rutenende hin wieder kürzer. Haar lang, glänzend, weich und seidig, leicht gewellt aber nicht gelockt. Die Rute wird in der Bewegung lebhaft von einer Seite zur anderen geschlagen, dabei auf einer Ebene mit der Rückenlinie, jedoch nicht darüber, getragen.

Haarkleid:
Vom Hinterkopf in Höhe des Behangs beginnend über den ganzen Körper verteilt, leicht gewellt aber nicht gelockt, lang und seidig. Hosen an den Hinterläufen und Befederung an den Vorderläufen fast bis zu den Pfoten reichend.

Farbe:
Schwarz und Weiß (bluebelton), Orange und Weiß (orangebelton), Zitronenfarben und Weiß (lemonbelton), Leberbraun und Weiß (liverbelton) oder Tricolor; dieses Tricolor besteht aus "bluebelton" und Tan oder "liverbelton" und Tan; hierbei werden Hunde mit Farbtüpfelung (belton) gegenüber denen mit Platten am Körper bevorzugt.
Anmerkung der Standard Kommission: "BELTON" dient als Farbbezeichnung für eine Tüpfelung
und/oder ein Zusammenlaufen von Farben und gilt für den English Setter. Belton ist ein Dorf in Northumberland, und der Name wurde von Mr. Edward Lavarack, dem berühmten Züchter der die Rasse in ihrer heutigen Form geprägt hat, in seinem Buch über die English Setter verwendet, um diese Färbung zu kennzeichnen.


Lilly

Grösse:
Schulterhöhe : Rüden 65 bis 68 cm, Hündinnen 61 bis 65 cm

Fehler:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Anmerkung:
Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen.


Liverbelton Fenya; Besitzerin Heidi Wildeis

Kommentar

Der o. g. Standard stellt den English Setter britischer Herkunft dar. Es gibt zwar verschiedene Typen, aber nur einen Standard. Der Ursprungstyp ist der englische. Ein kompakter Hund mit perfektem, gerundetem Körperbau, leicht gewelltem, langem, seidigem Haarkleid.
Der zweite Typ ist der amerikanische Engländer. Dieser ist oftmals größer. Der Hals länger und sein Kopf größer. Behang meistens länger und glatter, als beim britischen Typ. Seine Anhänger kommen natürlich aus den USA, Canada und sind inzwischen vielfach in Skandinavien und anderen europäischen Ländern anzutreffen.

Neben dem klassischen Showtyp gibt es noch die Hunde aus Leistungslinien. Diese sind kleiner und haben bei weitem nicht den langen Behang. Anzutreffen sind diese Setter meistens in Jägerhand.
Der kleine English Setter ist ein Ferrari unter den Jagdhunden und aufgrund von Massenzucht, z. B. in Italien, landet er leider immer wieder im Tierschutz Klein, aber oho! messen diese Rassevertreter oft nicht mehr als 55 cm, sind aber windschnittig, und auch die sogenannten
"jagduntauglichen" Tiere unter ihnen reichen schon, den wohlwollenden Tierfreund und Nichtjäger an seine Grenzen zu führen!
Doch noch einmal zum Ursprung zurück:
Die Tüpfelung heißt beim English Setter Belton. Dieser Begriff stammt von seinem wohl bekanntesten Züchter, Sir Edward Laverack (1797-1877), denn an dessen Landsitz schloss sich ein Dorf gleichen Namens an. In der Historie spricht man beim Englisch Setter von einer Rasse, in der sich Spanielschläge (Land und Wasser) sowie Pointer befinden. Über lange Zeit wurde sie auch Laverack Setter genannt. Denn dieser Züchter hat den Grundstein für den heutigen English Setter gelegt. Die Mischung aus Spaniels und Pointer machte ihn nicht nur zu einem schönen Hund, sondern auch zu einem erstklassigen Jagdbegleiter. Der Englisch Setter ist elegant und sehr aktiv. Jagdlich geführt werden kann er überall dort, wo noch Federwild zu finden ist. Freundlich im Wesen zeigt er uns doch erst auf freiem Feld, was in ihm steckt. Denn das ist sein wahres Element. Das Vorstehen und Anzeigen von Federwild, speziell dem Feldhuhn.


Chickpea Pleasure of Stardust

Er ist ein passionierter Jäger und arbeitet „sein“ Feld eigenständig ab. Es ist sein Arbeitsstil, der ihn von den drei anderen Setterrassen unterscheidet. Denn bei seiner sehr schnellen Suche sind die Bewegungsabläufe ähnlich, wie die einer Katze. Es scheint, als würde er schweben, wenn er sein Ziel erreicht und sich während des Vorstehens immer weiter nach unten drückt. Voller Spannung. Das sich langsam Aufrichten und dem Wild nachsehen. Er ist ein Tänzer.
Für die Nichtjäger sollte das Führen dieses passionierten Hundes eine Herzensangelegenheit sein.
Ihn als Partner zu gewinnen ist umso schwieriger, je geringer die Akzeptanz des Hundeführers, einen
„Vogelkundler“ zu führen. Der English Setter ist ein Fernaufklärer und reizt die Distanzen aus. Ihn zu Führen und zu begleiten ist eine wundervolle Aufgabe für all diejenigen, die einen Hunden möchten, den sie bei seiner Aufgabe begleiten können. Er hat einen enormen Charme und Charisma gepaart mit Schönheit, Leistung und Einsatzbereitschaft, die schon so manchen Menschen in Besitz genommen haben.


Moira
Den Englisch Setter trifft man in seiner Heimat England, sowie in vielen Teilen Skandinaviens, Italien und Frankreich an. Leider auch sehr häufig im Tierschutz, wohin er aus südlichen Ländern, wie Italien, Spanien und Griechenland kommt, weil sein Jagdtrieb angeblich zu gering sein soll. Das ist oft ein Trugschluss, was viele Nichtjäger bzw. Ersthundbesitzer mit diesem Vogelhund auf die harte Tour erkennen und lernen müssen. Denn was für den abgebenden Jäger zuviel oder besser gesagt: nicht lenkbar ist, heißt für den ahnungslosen Normalhundehalter meistens, ins kalte Wasser geschubst zu werden: wenn beim Tierschutzhund die Angst nachlässt kommt bei den meisten Engländern nämlich der Vogeltrieb wieder durch. Den Trieb zu leiten ist ein Muss. Sonst schweift der Hund ab und geht seinen eigenen Weg.

Lilly

Mein Mann und ich führen seit 9 Jahren English Setter. Nicht jagdlich, aber mit klarer Akzeptanz des passionierten "Vogelkundlers". Anders ging und geht es nicht. Es mag Ausnahmen von dieser Regel geben; ich selbst habe nie welche getroffen. Für uns sind es Seidenhunde, oder wie eine Freundin es mal ausdrückte: Feldfeen. Setter, immer mit der Nase im Wind geschwind.


Fenya

Alle Fotos: Sibille Hildebrandt


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