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Die Setter: Einführung

 


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Die Setter - Einführung
Von Rossella Di Palma

Wie Laverack einmal mit grosser Bescheidenheit sagte, ist der Setter "nichts anderes als ein verbesserter Epagneul", doch die Bezeichnung Epagneul, die man noch heute im Namen berühmter französischer Jagdhunde findet, ist ihrerseits wieder die französische Version des Wortes "Spaniel". Setter, Epagneuls und Spaniels haben folglich eine gemeinsame Wurzel, und diese Tatsache ist augenfällig: sie teilen das gleiche seidige Haarkleid mit langen Fahnen und Federn, dieselben Fellfarben, dieselbe braccoide Morphologie und den identischen Einsatz - jagen nämlich.

Oben Welsh Springer Spaniel Rhian (Foto u. B.: Susanna Müller),
lks. Epagneul Breton Ariel (Foto u. B.: Ivan Carighini),
unten Irish Red and White Setter Sh.Ch. Spyefire Able Seaman To Wroxham, Foto: Claire Prangle/Rossella Di Palma; B.: Eileen Walker)


Nun könnte man einwenden, dass der Setter doch eine ganz andere Arbeit ausführt als der Spaniel, und dass wiederum der Epagneul für die Jagd in ganz anderen Terrains geschaffen wurde als die britischen Rassen, und das stimmt natürlich.
Aber hier kommt eben der Mensch ins Spiel, der Morphologien und Anlagen seinen eigenen Bedürfnissen und seinem eigenen Geschmack angepasst hat.
Um zu den ursprünglichen Epagneuls zurückzukehren: die diversen Autoren scheinen sich heute, und nach nicht wenigen Meinungsverschiedenheiten, darüber einig zu sein, dass die Vorfahren der Setter in der Tat jene kontinentalen Epagneuls waren, die für die Jagd mit Netzen (wobei der Hund die Präsenz des Wildes signalisierte, über das man dann die Netze warf) und mit dem Falken eingesetzt wurden. Zweifel gibt es freilich nach wie vor darüber, wann die Epagneuls auf die britischen Inseln gelangten, da man sich für die zeitliche Einordnung grösstenteils auf Gemälde und literarische Quellen (Chaucer inbegriffen) stützen muss.
Manche Autoren geben deshalb an, dass spanielartige Jagdhunde ab Beginn des 10. Jahrhunderts in Britannien präsent waren und zitieren zum Beweis ihrer These "Howells Gesetze" (The Laws of Howell), in denen der Name Spaniel Erwähnung findet. Howell wird traditionell als der "gute König von Südwales" beschrieben und seine Gesetze auf 940 n.Chr. datiert.
All jene, die in Howells Gesetzen ein wichtiges Element für die geschichtliche Rekonstruktion sehen, schreiben den Kelten die Einfuhr der Epagneuls auf die britischen Inseln zu. Ihre Hypothese untermauern sie ausserdem noch mit der Tatsache, dass Wales, die Heimat Howells, das Gebiet war, in dem Jagdhunde vom Typ Epagneul entwickelt und züchterisch selektiert wurden.


English Setter Saskia.
Foto: Volker Dorsch

Welsh Springer Spaniel Rhian. Foto u. B.: Susanna Müller

Epagneul de Saint Usuge. Foto: Nicole Schröder

Ganz anders sehen jene Autoren die Geschichte, die sich auf eine umfassendere und aktuellere Dokumentation stützen, der zufolge die Ankunft der Epagneuls auf britischem Boden mit der Rückkehr vom Kreuzzug ins Heilige Land zusammenfällt. Es wären also Kreuzritter gewesen, die die hübschen Hunde mit dem langen Haar und gleichzeitig die Kunst der Falknerei mit heimbrachten.
In seinen berühmten Canterbury Tales (ca. 1386 n.Chr.), oder genauer gesagt im Wife of Bath Prolog spricht Chaucer in der Tat von Spaniels: "for as a spaniel she wol on him lepe" (Zeile 273).
Doch um etwas über Hunde zu erfahren, die in Morphologie und Jagdanlagen schon mehr dem Setter ähnelten, muss man sich den Gemälden des 16. Jahrhunderts zuwenden, die "setting spaniels" darstellen, also Hunde, die dem Jäger in halb sitzender Position die Nähe von Beute anzeigen, die dann mit dem Netz gefangen wird.
Im Laufe der Zeit und auf Grund der Entwicklung der Feuerwaffen wurde vom "setting spaniel" nicht mehr nur verlangt, Wild durch regloses Verharren anzuzeigen, sondern auch völlig still abzuwarten, wenn der Vogel aufflog und der Schuss ertönte.


Titelfoto: Irish Red Setter Celtic; (c) Angelika Bartsch.

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