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Die Braque Francais
Von Sabine Middelhaufe

Frankreich hat, ganz ähnlich wie Großbritannien, im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche grandiose Jagdhunderassen hervorgebracht, darunter die viel gerühmte Braque Francais. Während nämlich der deutsche Begriff Bracke den Laufhund meint, bezeichnet das frz. Wort Braque ebenso wie das ital. Bracco stets und ausschließlich einen kurzhaarigen Vorstehhund.
Die Braque Francais gilt wahrscheinlich ganz zu recht als Urvater vieler kurzhaariger Vorsteher, obwohl ihre Reinzucht und Standardbeschreibung erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzte; übrigens war dies auch der Zeitpunkt, zu dem sie ihren offiziellen, noch heute gültigen Namen erhielt.
Da bereits vor Beginn der organisierten Zucht zwei deutlich zu unterscheidende Schläge existierten, gab man der kleineren, äußerst flinken und agilen Variante in Anlehnung an ihr Ursprungsgebiet den Namen Braque Francais Typ Pyrenees und der großen, sehr viel schwereren, etwas langsameren und entschieden ruhigeren die Bezeichnung Braque Francais Typ Gascogne.
In ihrer Funktion als Jagdgebrauchshund ist die Braque Francais ein echter Allrounder, vor und nach dem Schuß einsetzbar, denn sie zeigt einen hervorragenden Fährten- und Spurwillen, steht fest und sicher vor, besticht durch angeborene Bringfreude und kann in jedem Gelände arbeiten. Dies vereint mit ihrer enormen Ausdauer und Resistenz gegen
die Unbilden des Wetters machen sie zu einem ausgezeichneten und zuverlässigen Jagdgehilfen.
Von Haus aus leichtführig, lernwillig und sehr auf ihren Führer bezogen, ist auch die Erziehung und Ausbildung der Braque ein Vergnügen, vorausgesetzt freilich, man findet den richtigen Ton. Geschrei und grobe Behandlung mag der edle Franzose nämlich gar nicht, von harten Dressurmethoden ganz zu schweigen.


Margot di Villa Pamphili
, Bes. Fabio Nista
Startfoto: Zac, Bes. Elvezio Catellani (Fotos: G.M.)



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Bemerkungen zum Standard der Braque Francais
Von Marco Ragatzu

Der Präsident des Italienischen Braque Francais Klubs C.I.B.F. (Club Italiano Bracco Francese), Marco Ragatzu, stellte uns folgende Bemerkungen zum Standard zur Verfügung:
"Wissenschaftliche Klassifizierung (Megnin): braqueartig.
In der morfologischen Gesamtheit ist der leichte Typ (Pyrenees) athletischer, mit einer Grösse, die vorzugsweise bei 50-55 cm Widerristhöhe liegen sollte.
Der Kopf zeigt parallele oder tendenziell parallele Schädel-Schnauzen-Linien, einen fast flachen Schädel dessen bi-zygomatische Länge die Gesamtlänge des Kopfes nicht übertrifft (Cranial Index nicht grösser als 50), abgerundetes Genick, Schnauzenlänge etwas geringer als Schädellänge.
Nicht sehr akzentuiertes Hinterhauptbein, Stirnhöhlen nicht sehr entwickelt, dreieckiger Behang, der flach und hoch über der Augenlinie angesetzt ist.
Stirnabsatz nicht sehr ausgeprägt, Auge in halb seitlicher Position, nie zu rund, sondern eher mandelförmig, Farbe vorzugsweise kastanienbraun, nie gelb (Raubvogelauge).
Gerader Nasenrücken, Nasenschwamm stets braun und gut pigmentiert.
Lefzen abgerundet und hängend aber nicht schlaff; sie bedecken den Unterkiefer gut.
Schnauze gut quadratisch.


Daffy du Pied Mont
, Bes. Hari Herak (Foto G.M.)

Scherengebiss; Zangengebiss wird toleriert.
Hals kegelstumpfförmig und ohne Wamme. Die Haut muss am gesamten Rumpf straff anliegend die sehr deutlichen Muskelpakete bedecken (also athletische Erscheinung).
Brust ausreichend aber nicht übertrieben breit; Rippen gebogen aber nicht fassförmig oder kielförmig, Brusttiefe bis zu den Ellbogen oder leicht darunter.
Schulter leicht schräg (circa 55 Grad auf der Horizontalen), Oberarm circa 60-65 Grad geneigt, Nierenpartie kurz und kräftig mit horizontaler Kruppe (Neigung 15-20 Grad).
Sprunggelenke mittelmäßig geschlossen, Hüftgelenk darf keinen zu offenen Winkel bilden.
Nur beim leichten Typ darf die Rute von Geburt an kurz sein (was sehr selten auftritt), ansonsten wird sie bei Gascogne und Pyrenees auf ein Drittel oder die Hälfte ihrer natürlichen Länge kupiert, wobei man in jedem Falle eine Länge belässt, die bei Hündin und Rüde das Bedecken der Geschlechtsteile ermöglicht.
Das Haarkleid ist stets weiss und braun in den unterschiedlichen Kombinationen, nie schwarz. Das einfarbige Braun ist weniger beliebt und tendenziell wird ein helles Fell bevorzugt.
Erlaubt sind, obwohl sie selten vorkommen, kleine Lohabzeichen über den Augen, an den Lefzen und Läufen.


Athos
, Bes. Pier Antonio Maroni (Foto G.M.)

Für den Typ Gascogne gilt insgesamt das bisher Gesagte, doch sind auch einige Ausnahmen zu nennen. Es handelt sich hier um einen im Vergleich grossen, aber nie übermäßig schweren Hund, der bei richtigen Proportionen ebenfalls athletisch wirken soll. Seine ideale Größe liegt bei 61-63 cm Widerristhöhe. Der Kopf des Gascogne zeigt eher einmal divergente Schädel-Schnauzen-Linien oder die Tendenz zu parallelen Linien.
Erlaubt ist, obwohl nicht sehr angenehm anzuschauen, ein Ansatz von Wamme, die jedoch nicht auf schlaffe Haut hinweisen darf. Die Behänge sind im Vergleich zum Pyrenees etwas tiefer angesetzt, nämlich auf Augenhöhe, mit schmalerem Ansatz und reichen, wenn sanft gezogen, bis zum Nasenschwamm.
Die Kruppe des Gascogne darf ein wenig geneigter sein, um dem Hund in jedem Falle einen leichten und ausdauernden Galopp zu erlauben, der allerdings langsamer ist als jener des Pyrenees.
Bei beiden Typen handelt es sich prinzipiell um sehr sensible, sanfte und gutmütige, intelligente und nie trotzige Hunde, die für harte Ausbildungsmethoden gänzlich ungeeignet sind. Stolz und selbstsicher sind sie in der Regel dennoch bestens verträglich mit ihren Artgenossen und suchen im Umgang mit dem Menschen eine Beziehung der Freundschaft und Zusammenarbeit. Ihre Haltung in der Familie und in Gemeinschaft mit Ihresgleichen ist deshalb sehr einfach, zumal sie zwar immer lebhaft aber doch problemlos zu kontrollieren sind. Schliesslich sei noch gesagt, dass beide Typen sehr wetterfest sind und sich gut an Kälte wie Hitze anpassen können und bei letzterem sogar recht resistent gegen Durst sind."


Text (c) Cani da Ferma e da Cerca 2013; übersetzt aus dem Italienischen von Sabine Middelhaufe mit freundlicher Genehmigung von Cani da Ferma e da Cerca

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