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Irish Red and White Setter

 

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Erfahrungen mit dem Irish Red and White Setter
Von Sabine Middelhaufe

Von relativ wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, ist der zweifarbige Ire heute vor allem ein Familien- oder Ausstellungshund. Das ist nicht nur deshalb sehr bedauerlich, weil Rassen, die von ihrem ursprünglichen Aufgabengebiet entfernt werden unweigerlich und schnell an Arbeitsqualitäten verlieren, sondern auch, weil der IRWS natürlich ein ganz hervorragender Vorstehhund mit eigenem Stil ist - sofern er aus entsprechender Leistungszucht stammt.
Da die gegenwärtigen Hunde aus den wenigen Arbeitslinien jedoch oft relativ eng miteinander verwandt sind, hat sich der Irish Kennel Club, um die jagdlichen Qualitäten der Rasse auch für die Zukunft zu bewahren, 2011 entschlossen, ein internationales Auskreuzungsprogramm zu beginnen, das (erneut) erlauben soll, geeignete Irish Red & Whites mit Irish Reds zu verpaaren; rigoros vom Programm ausgeschlossen sind im amerikanischen FDSB (Field Dog Stud Book) registrierte Red Setter, eine Variante des Irish Red, und europäische Hunde, die auf sie zurückgehen, da der FDSB Red Setter in der Vergangenheit nachweislich mit rot-weissen English Settern gekreuzt wurde.

Abigail of Bruichladdich.
Startfoto:
Angel´s Share of Bruichladdich.

Alle britischen Vorstehhunderassen werden seit jeher für die Feldsuche auf Federwild gezüchtet, sie sind also keine Allzweckhunde wie etwa die deutschen Rassen.
Voraussetzung für eine schnelle, ausdauernde und erfolgreiche Suche sind ein athletischer, kraftvoller Bau, exzellentes Riechvermögen, ausgeprägte Jagdpassion und Intelligenz.
Die angemessene Form der konkreten Anwendung solcher Eigenschaften ergibt sich selbstverständlich aus den Umweltbedingungen in der Ursprungsregion einer Rasse, weshalb sich der typische Arbeitsstil des schottischen (Gordon) Setters, des English Setters und der beiden Iren deutlich voneinander unterscheidet. Selbst zwischen Irish Red und Irish Red & White muss man noch einmal differenzieren.
Die besten Voraussetzungen, um einen IRWS in Aktion zu beurteilen, bietet die Jagd auf Rebhuhn und Grouse, denn für diese Wildarten wurde er ja vor allem geschaffen.
Der Hund beginnt seine weite, schnelle Suche mit sichtbarer Leidenschaft und Zielstrebigkeit, ohne freilich die Verbindung zum Führer zu verlieren oder die notwendige Einschätzung von Terrain und Windverhältnissen zu vernachlässigen.
Während er in einem schnellen, mühelosen Galopp vorwärts strebt, bleibt die Rückenlinie weitgehend horizontal, der Kopf wird über Rückenlinie getragen, wobei der Fang weder abwärts noch aufwärts gerichtet ist, und die starre oder auch leicht bewegte Rute niemals über Rückenlinie erhoben wird. Jeder Hinweis auf Witterung wird zügig aber sorgsam verfolgt, indem der Setter seine, je nach Jagdbedingungen mehr oder weniger tiefen Suchschleifen verlässt, um festzustellen, ob der Geruch zum Huhn führt.

Dalriach Heather - genannt Scarlet.

Erweist sich die Witterung als zu alt, kehrt der Red & White erneut in seine Suchschleifen zurück, findet er sich hingegen tatsächlich vor dem Vogel, fällt er unverzüglich in eine aufgerichtete oder geduckte Vorstehhaltung, wenn die Distanz zum Wild dies sinnvoll macht, oder er nähert sich dem Huhn sehr behutsam noch etwas mehr, bevor er vorsteht.
Stösst der IRWS ganz plötzlich auf starke Witterung kommt es durchaus vor, dass er sich sofort steif und flach auf den Boden drückt oder zumindest sehr tief duckt, während der leicht erhobene Kopf auf die Beute weist.
In jedem Falle spiegelt die Vorstehpose die immense Konzentration und die gezügelte Energie des unbeweglichen, angespannten Hundes deutlich wider, der mit schön erhobenem Kopf, die ausgestreckte Rute in oder leicht unter Rückenhöhe, Nase und Augen auf die Beute gerichtet dasteht.
Versucht das Huhn dem Hund geschickt zu Fuss zu entkommen, wird der IRWS mit erhobenem Kopf, Rute stets höchstens in oder sogar unterhalb der Rückenlinie, in gebührendem Abstand folgen, bis der Vogel neuerlich anhält und der Setter ihn vorstehen kann.

Dalriach Heather apportiert die Ente aus tiefem Wasser.

Dank ihrer weiten Feldsuche können IRWS übrigens auch sehr erfolgreich bei der Jagd mit dem Falken eingesetzt werden, wie einige Hunde in England, Wales und Schottland seit Jahren beweisen.
Für jeden Halter eines Red & White muss noch angemerkt werden, dass diese Hunde auch ausserhalb der Jagdsaison ein beachtliches Bewegungsbedürfnis haben und wesensmäßig nicht für die Einzelhaltung im Zwinger geeignet sind.

Alle Fotos (c) Martina Faulhammer, Kennel of Bruichladdich , Österreich.

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