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Der Lagotto Romagnolo

 


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Der Lagotto Romagnolo
Von Sabine Middelhaufe

Der heute offiziell Lagotto Romagnolo genannte italienische Hund ist eigentlich eine sehr alte Rasse, die bereits im 16. Jahrhundert in den Tälern von Comacchio und den Lagunen Ravennas existierte, wo sie in jener Epoche Wasservögel zu apportieren, Boot und Haus zu bewachen und gelegentlich Trüffel zu suchen hatte.
Die Aufgabe des modernen Lagotto hingegen ist ausschließlich die Suche der kostbaren, unterirdisch wachsenden Trüffel, die in Italien in vielen Zonen zu finden sind.
Dass der ehemalige Wasserhund seine Passion für das feuchte Element nicht eingebüßt hat, wird jeder Lagotto Halter bestätigen: es gibt kaum eine Pfütze, einen Bach, einen Teich, in den sich dieser Hund nicht mit Begeisterung stürzt - auch im tiefsten Winter, denn sein wasserabweisendes Fell mit dichter Unterwolle macht den Spaß gefahrlos möglich.
Dasselbe gilt für die Bringfreude: in Ermangelung von Trüffeln sucht und apportiert der Lagotto auch mit sichtbarem Enthusiasmus Dummys jeder Art.

Im Wesen und Verhalten der Rasse sind Intelligenz, Nüchternheit, engste Bindung an seinen Menschen, leichte Ausbildbarkeit, Bringfreude, hervorragende Nasenleistung, Wachsamkeit aber auch das Bedürfnis nach angemessener Arbeit großgeschrieben.
In seiner Gesamterscheinung ist der Lagotto ein rustikal wirkender, quadratischer Hund mit einer Widerristhöhe, je nach Geschlecht, von 41-48 cm und einem Gewicht zwischen 13 und 16 kg.

Die Augen sollen groß, rund und ockerfarben bis dunkelbraun sein, entsprechend der Fellfarbe.
Das Haarkleid ist wollig, halbrauh an der Oberfläche und aus sehr engen Locken bestehend, die sich nur auf dem Kopf ein wenig öffnen, sowie einer dichten Unterwolle, die wie das Deckhaar wasserabweisend ist. Da das Fell dazu neigt zu verfilzen, sollte es zumindest einmal im Jahr komplett geschoren werden.
Die erlaubten Farben sind schmutziges Weiß, Braun mit oder ohne weiße Flecken, Orange mit oder ohne weiße Flecken, Braunschimmel sowie die bei einigen Tieren auftretende Tan-Färbung.
Das Fell des Lagotto hatte beim italienischen Zuchtklub bis zum Jahr 2000 einige Kopfschmerzen verursacht, denn man fürchtete nicht ganz zu Unrecht, dass die zunehmende Popularität der Rasse und damit ihr immer häufiger werdendes Erscheinen auch auf Ausstellungen dazu führen könnte, den Lagotto als "des Pudels Cousin vom Lande" zu betrachten oder vielmehr: "herzurichten".
"Beim Pudel," so erklärt Giovanni Morsiani, Präsident des Club Italiano Lagotto und langjähriger Ausstellungs- und Prüfungsrichter, "bestimmt das Herrichten 50% der Bewertung (ästhetische Schönheit), während das Scheren beim Lagotto notwendig ist, um zu vermeiden, dass sich der Hund in Brombeerdickichten verfängt und im Schlamm übermäßig schmutzig wird (funktionale Schönheit). In der Vergangenheit wurde der Lagotto in der Tat nur um den Fang herum, am Schwanz und an den Läufen bis zu den Ellbogen bzw. Sprunggelenken geschoren, während man den Rest des Fells wachsen ließ. Heute empfiehlt man stattdessen eine Schur pro Jahr um das Verfilzen des Haarkleides zu vermeiden."
Um sicherzugehen, dass der Lagotto nicht Opfer abträglicher Schönheitsvorstellungen wird, hat der Zuchtverein im Mutterland folgenden Text in den Standard aufgenommen: "Das hergerichtete Fell soll eine Dicke von ca. 4 cm haben und dem Umriss des Hundes gleichmäßig folgen. Auf dem Kopf darf es länger sein, ohne jedoch die Augen zu verdecken. Die Schur der Genital- und Analregion ist erlaubt. Das Haar, wenn toupiert wie beim Pudel oder Bichon frisé, kurzgeschoren oder sonst in irgendeiner Weise übermäßig hergerichtet führt zum Ausschluss von der Bewertung. Ein nüchternes und korrektes Herrichten hingegen führt zum Erhalt und zur Akzentuierung der natürlichen und typischen Rustikalität der Rasse."


Fotos: 1 (Startfenster) und 3 Pietro Piccolini; 2 und 4 Hündin Cara von Monika Wagner.

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