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Erfahrungen mit dem


Irish Red Setter

 

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Erfahrungen mit dem Irish Red Setter
Von Giuliano Mondadori

Der Anblick eines Irish Setter bei seiner Suche im Jagdrevier muss jeden, der wenigstens ein Quentchen guten Geschmack besitzt, begeistern. Dieser Hund ist ursprünglich für die Jagd, genauer gesagt die Jagd auf Rebhuhn und Grouse gezüchtet worden, - ganz gleich, was man ihm sonst gerüchteweise so alles nachsagt - und deshalb erklärt der Arbeitsstandard, dass der Jagdstil an diesem Federwild als Massstab gilt, um die Rasse zu bewerten.
Die Gangart des Irish Setter bei der Jagd ist der Galopp, ein müheloser, entschlossener und sehr schneller Galopp, wie der eines guten, reinblütigen Pferdes. Allerdings muss man sich stets präsent halten, dass die Komponenten des Gangs sich nicht auf eine gute Gesamtkonstruktion und die Harmonie zwischen den Einzelteilen beschränken, sondern auch die Geschwindigkeit einbeziehen, mit der Nervenimpulse übertragen werden sowie Entschlossenheit, Jagdlust und Instinkte.
Bei der Suche muss der Irish Setter diese notwendige Zielstrebigkeit entwickeln und seine Konzentration muss in jeder Bewegung und Aktion ganz klar erkennbar sein.

Brisa's Irishes Diana, Bes.: Giuseppe Bonalumi. (Foto: Giuliano Mondadori)
Titelfoto: Kakà di Casa Bertolini (Foto: Giuliano Mondadori)

Die Verbindung mit dem Führer ist zwar essentiell bei der Jagd, darf aber nicht die Suche nach dem Wild behindern. Der Galopp muss, wie bereits erwähnt, stets sehr schnell, dank des harmonischen Zusammenwirkens von Vorder- und Hinterhand flüssig und mühelos sein, mit oberhalb der Rückenlinie getragenem Kopf und der Schnauzenlinie parallel zum Boden. Auf Grund der Ausformung des Gebäudes, das fast im Quadrat steht, muss der Galopp des Setters wie vom Boden abgehoben erscheinen. Die Rute wird dabei in Rückenlinie und nach unten neigend getragen und darf niemals über Rückenlinie steigen. Etwas Bewegung in der Rute ist zwar akzeptabel, doch die besten Rassevertreter bewegen sie nur zum Gegensteuern bei schnellem Richtungswechsel.
Sobald der Ire Witterung anschneidet schraubt er sich zügig in typischen, engen Suchschleifen vorwärts und steht dann vor. In dem Moment, wenn er die erste Wildwitterung wahrnimmt, kann man eine leichte Rutenbewegung feststellen, die Hinterhand senkt sich während Kopf und Vorderhand hoch erhoben bleiben, um nicht den Geruchsfaden zu verlieren. Bei der Annäherung ans Wild sind die Behänge ausdrucksvoll nach oben und vorn gerichtet. Die Vorstehhaltung kann, je nach Gegebenheiten, aufgerichtet oder vorgebeugt sein, ist aber immer intensiv, voller Energie und Konzentration.

Setter aus dem Zwinger Rossoferrari beim Vorstehen und Sekundieren. (Foto: Giuliano Mondadori)

Gebeugt ist der Hund im nackten Terrain oder wenn er zum Beispiel durch die Windverhältnisse u.Ä. ganz plötzlich Witterung bekommt, ansonsten ist die Vorstehpose stets aufgerichtet und die Stellung der Läufe und Pfoten geben dem Hund das nötige Gleichgewicht. Der Kopf wird immer erhoben getragen, ebenso die Behänge, der Blick ist voller Jagdgier, die Rute bleibt starr und gebogen (manchmal mit vor Erregung gesträubtem Haar) unter oder höchstens in Rückenlinie getragen.
Wenn das Wild sich zu entziehen versucht und der Irish Setter nachziehen muss, verliert er weder seine enorme Konzentration noch den Geruchsfaden, der ihn leitet. Die Schauzenlinie bleibt weiterhin parallel zum Boden, die Schulterblätter stehen deutlich hervor und die Rute starr nach unten gebogen. Es ist als schwerer Fehler zu bewerten, wenn der Hund nicht nachziehen will.
Der Irish Setter ist ein flinker Erforscher, der das Gelände mit Intelligenz und Präzision auszunutzen versteht. Seine Suchschleifen, die mäßig weit sind und in jedem Falle stets in Anpassung ans jeweilige Gelände ausfallen, gibt er sofort auf, wenn ihm die geringste Witterung in die Nase kommt der er unverzüglich nachgeht. Kaum hat er jedoch sicher gestellt, dass die wahrgenommene Witterung nicht zum Wild führt, nimmt der Hund seine systematische Suche zügig wieder auf.
Abschliessend sei mir erlaubt zu sagen, dass es völlig nutzlos ist sich dieser wunderbaren Rasse annähern zu wollen, ohne von einer wahren Leidenschaft und Anziehung für sie erfüllt zu sein aber vor allem, ohne all die Vorurteile und Gerüchte zu kennen, die diesen Setter seit viel zu langer Zeit begleiten.

Rossoferrari Marlene, steht Wachtel vor. (Foto: Giuliano Mondadori)

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