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Züchterinterview


Deutsch Langhaar




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Massimo Ghezzi - Deutsch Langhaar
Interview von Sabine Middelhaufe

Seit wann interessierst du dich für die Rasse, und warum hast du gerade diese gewählt?

Ich habe mich der Rasse zunächst aus Zufall genähert und anschliessend aus Notwendigkeit. Ich nahm mit meinem Freund Riccardo Ferrari, Führer einer Langhaar Hündin namens Iris, an ein paar Jagden teil und war sofort von ihren Qualitäten begeistert. Nach dem Tod meines letzten Setters bekam ich dann einen Sohn von Iris geschenkt.

Würdest du uns erläutern, wegen welcher Eigenschaften, die die Rasse besitzt (oder besitzen sollte), ein potenzieller Führer sie anderen Rassen gegenüber bevorzugen könnte?

Die Langhaar sind Allrounder, die sich an jedes Terrain und jedes Wild anpassen. Sie gehen problemlos in dichten Bewuchs (Wald, Dornenbüsche, Schilf), sie sind hervorragend im Wasser und ebenso exzellente Verlorensucher, Apportierer und grandiose Vorsteher. Ausserdem handelt es sich hier um sehr ausgeglichene, sanfte Hunde, die sich einfach ausbilden lassen. Sie sind nicht aggressiv, verteidigen aber energisch den Besitz ihres Halters und sind ihrem Herrn gegenüber sehr anhänglich. Sie sind ideal für den Jäger, der einen Helfer bevorzugt, der sich nicht zu weit entfernt, das Gelände methodisch und ausdauernd absucht und unter allen Umständen wirkungsvoll apportiert. Kurz gesagt, der Langhaar ist ein Hund, der optimal Strecke macht.

Gibt es deiner Ansicht nach bei der Rasse eine Anlage, die bei ihren Führern heute nicht mehr die angemessene Beachtung erfährt?

Ihre Vielseitigkeit. Der Langhaar ist nicht nur ein hervorragender Vorstehhund, sondern, im Gegensatz zu vielen anderen Vorstehrassen auch fähig, sogar den anspruchsvollsten Jäger bei der Hasen- und Schalenwildjagd zufrieden zu stellen. Ausserdem ist er eben mit einem aussergewöhnlichen Bringtrieb gesegnet, der allen anderen Vorstehrassen entschieden überlegen ist.

Welche Anlagen muss ein „guter“ Rassevertreter unbedingt besitzen, um als solcher bezeichnet werden zu können?

Alle eben genannten Anlagen. Vorsicht deshalb bei den Verpaarungen, denn "schön und tüchtig" zu sein könnte bei einigen Hunden auf Kosten der erwähnten Qualitäten gehen; deshalb sind nicht nur die Eltern sehr wichtig, sondern alle Vorfahren, und ich persönlich würde niemals einen Langhaar in Erwägung ziehen, der von super Schönheitschampions abstammt, jedoch ohne Jagdinstinkte ist.

Wie schätzt du die aktuelle Situation der Rasse ein, und wenn es in deiner Macht läge, gibt es etwas in der heutigen Zucht der Rasse das du ändern würden?

Ich glaube nicht, dass ich in der Lage bin, mich dazu zu äussern, da ich kein Züchter bin und erst seit wenigen Jahren einen Langhaar führe.

Sind die Rasse und ihre Eigenschaften deiner Meinung nach bei den potenziellen Führern gut genug bekannt oder braucht es mehr Aufklärung?

So weit ich weiss ist die Rasse in Italien kaum bekannt, da es hier nur wenige Vertreter gibt.

Massimo Ghezzi mit seinem Deutsch Langhaar.

Hältst du persönlich es für notwendig, an Vereinstreffen, Prüfungen und Ausstellungen teilzunehmen?

Ich halte es in der Tat für nützlich zwecks Verbreitung und Betreuung der Rasse an solchen Veranstaltungen teilzunehmen.

Für welche Form der Jagd und für welches Wild ist die Rasse nach deiner Beurteilung besonders geeignet?

Angesichts ihrer Vielseitigkeit glaube ich, dass die Rasse für die Jagd auf jedes Wild und in jedem Gelände geeignet ist, da ich ich den Langhaar nicht als Spezialisten sondern Allrounder sehe.

Und schliesslich als letzte Frage: welche Ratschläge würdest du jemandem geben, der sich entschieden hat, erstmals mit dieser Rasse jagen zu gehen?

Ich würde dem Neuling die Rasse empfehlen, weil sie den Arbeitsstil des "echten kontinentalen" Vorstehhundes hat; in der Tat bin ich überzeugt, dass die anderen Rassen nach dem Modell der englischen Rassen übermäßig schnell gemacht worden sind.

Alle Fotos Rossella Di Palma
Text (c) 2011

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