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Kurzportrait 
 
 
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Die Russische Bracke oder Kostroma Bracke (Gontchaja Russkaja)   Die Kostroma Bracke, im englischen  Sprachraum Kostroma Hound oder Russian Drab Yellow Hound genannt, ist  ein rötlich-gelber, bis zu 70 cm hoher und bis zu 45 kg schwerer  Laufhund von relativ wölfischem Aussehen, mit eher kurzem aber  sehr dichtem Fell, der in seiner russischen Heimat im Winter auch bei  härtesten Wetterbedingungen bei der Brackierjagd vor allem auf  Füchse und Hasen eingesetzt werden kann.  | 
  
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Der (jagd-)kulturelle  Austausch zwischen Ost und West aber vor allem Ost und Fernost funktionierte  je nach politischer Grosswetterlage mal besser, mal schlechter, aber  natürlich gelangten ausländische Bracken nach Russland und  wurden mehr oder weniger häufig und gezielt mit den eigenen, schon vorhandenen Hunden gekreuzt.  Die Vorfahren der heute als Kostroma Bracke bekannten Rasse lassen sich im 16. Jahrhundert anhand schriftlicher Quellen als "fein nasige Spürhunde mit melodiöser Stimme" nachweisen. Ihre Aufgabe bestand unter anderem darin, das Wild mit tiefer Nase zu suchen, aus dem Versteck zu treiben und dann Laut gebend ins offene Gelände zu zwingen, wo der Barzoi das Stück "übernahm" und nun auf Sicht und natürlich erheblich schneller als die Bracke weiter jagte. Man braucht allerdings nur den kräftigen, breiten Kopf der Kostroma Bracke, und ihre kleinen, kurzen, dreieckigen Ohren zu betrachten, und erkennt, dass hier ganz andere Rassen ihren genetischen Fingerabdruck hinterlassen haben als wir üblicherweise in der Laufhunde Geschichte antreffen.  | 
  
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Tatsächlich ist  gewiss, dass die Urahnen der Kostroma Bracke  zur Gruppe Bracco  tataricus, also den Bracken des Ostens, gehörten. Wenn man  Willmshaide folgen will (und es spricht nichts dagegen dies zu tun)  ging aus der schwarz-gelben Chinesenbracke mit den kleinen, spitzen,  fast noch stehenden Hängeohren die gleichfarbige Tatarenbracke  hervor, die von den Mongolen während ihrer fast zweieinhalb  Jahrhunderte währenden Herrschaft über Russland ebenso in  den eroberten Territorien verbreitet wurde wie ihre Pferde und ihre  Jagdkultur.  Natürlich kreuzte man die Tatarenbracke auch mit bodenständigen Hunden, doch hielt man bei der Selektion ihrer Nachkommen offensichtlich an wesentlichen äusseren Merkmalen wie den kleinen, dreieckigen Ohren, dem schützenden Fell und der Farbe fest, liess aber Weiss einfliessen; die von den fernöstlichen Ahnen vererbte Schädelform ist übrigens ein anatomischer Aspekt, der die nicht europäische Herkunft der Kostroma Bracke schon vor knapp 100 Jahren wissenschaftlich nachweisbar machte.  | 
  
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Was die westlichen und intermediären  Bracken von den östlichen unterschied, waren nicht nur die  extrem langen, tief angesetzten Behänge und das Klima bedingt so  andere Haarkleid der Ersteren, sondern vor allem auch der Jagdlaut  der Ostbracken, in Russisch "saliw" genannt und von E.  Artinow folgendermaßen beschrieben:  "Die Bracke schreit auf und dehnt zugleich, um eine oder auch zwei Oktaven höher als ihre normale Stimmlage, einen Laut in der Art eines fortgesetzten "ach" oder "ai, ai, ai", darauf folgt eine mehr oder weniger verlängerbare Unterbrechung, eine Pause, als hätte der Bracke die Stimme überschlagen, wonach sie dann wieder in ihre normale, gewöhnliche Lage mit vielleicht nur wenig veränderter Tonfarbe verfällt. Dieses "ach" wird überaus hoch genommen, so daß Hündinnen häufig bis zu den dreifach gestrichenen, oft auch viermal gestrichenen Noten hinaufkommen." Woraus Artinow schloss, dass es sich beim "saliw" zwar um einen Doppellaut handelt, der aber vom Doppellaut der französischen und schweizer Heuler völlig verschieden ist. Die Wurzeln der Kostroma oder nach ihrem wichtigsten Züchter früher auch Kischenskji Bracke genannten Rasse liegen zwar im fernen Osten, doch darf man mit einiger Zuversicht annehmen, dass im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts auch einmal europäische Laufhunde eingekreuzt wurden.  | 
  
 Bester Rüde und beste Hündin bei der Finnischen Spezial Schau 2011 unter der russischen Richterin Elvira Romanenkova.  | 
  
Die gezielte Reinzucht begann ohnehin erst gegen Ende des 19.  Jahrhunderts; die gewünschten Rassekennzeichen wurden 1925 vom  1. Sowjetischen  Kynologischen Kongress standardmäßig  erfasst und die bis dahin vorhandenen Lokalschläge dieses  russischen Laufhundes mehr und mehr verdrängt.  
    Heutzutage erfreut sich die Brackierjagd und mit ihr der Laufhund in Russland wieder grösster Beliebtheit und es sind tausende von Kostroma Bracken ins Zuchtbuch eingetragen, zumal dieser Hund nicht nur ein ausdauernder, feinnasiger Jäger, sondern auch ein angenehmer, ruhiger und fröhlicher Hausgenosse ist, der sich gut mit Kindern versteht und meist keine Probleme mit anderen Haustieren schafft. In Finnland und anderen skandinavischen sowie osteuropäischen Ländern erlangt er zunehmend Beliebtheit als zuverlässiger Jagdgehilfe, allerdings ist die Rasse bis heute nicht von der FCI anerkannt.  | 
  
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Alle Fotos Päivi Pesonen  
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