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Kurzportrait


Die Apportierhunde - Einführung
Labrador Retriever

 


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Die Apportierhunde - Einführung
Von Andrea Alteköster

Wenn man sich einen Retriever anschafft, sollte man sich darüber bewusst sein, wofür er gezüchtet wurde und welche Eigenschaften dieser Hund hat.
Der Ursprung des Retrievers liegt in Neufundland. Die dortigen Fischer hielten zweierlei Hunde; zum Ziehen der Schlitten hatten sie einen schwereren, langhaarigeren Typ, und sie kannten noch den so genannten Water Dog. Ein kleinerer, leichterer Typ mit kurzem Fell. Diese Newfoundland Water Dogs zeichneten sich sowohl durch enorme Wasserfreude, Schnelligkeit und Ausdauer, als auch durch eine hervorragende Nase aus.
Somit gab es ein breites Spektrum an Aufgaben, für das sie verwendet wurden, wie das Einholen von Fischernetzen, und natürlich auch für die Jagd. Erstmals wurden diese Hunde um 1814 nach England gebracht, wo sie St. John’s Dogs genannt wurden. Immer häufiger wurden sie bei der Jagd eingesetzt und gelangten schnell zu großer Beliebtheit. Dadurch etablierte sich auch die Zucht und bereits 1873 tauchte der Name Labrador auf.

Labrador Retriever (auch im Titelbild). Foto: Christian Brinkmann

Man begann am Anfang des 19 Jahrhunderts in England, wo man sich der Treibjagden auf Enten, Fasane und Rebhühnern erfreute, diese spezielle Rasse zu züchten. Der Name Retriever, basiert auf dem zurückbringen (to retrieve) von Federwild, welches erschossen, angeschossen oder krank war. Entstanden ist er aus einem Wavy-Coated Retriever, der mit einem Tweed-Water-Spaniel gekreuzt wurde – dies sind sehr wasserfreudige, ausdauernde und gute Apportierhunde.
Später wurden auch noch Irish Setter und ein sandfarbener Bluthund mit eingekreuzt. So entstand nach und nach eine Rasse mit speziellen Eigenschaften, für die Arbeit nach dem Schuss – der Golden Retriever.

Golden Retriever. Foto: Michaela Arnsberg

Der Chesapeake Bay Retriever hat eine alte Geschichte. Seinen Ursprung hat er, wie der Name sagt in der „Chesapeake Bay“, einer riesigen Meeresbucht südlich von Baltimore. Zwei St. John’s Hunde wurden als Welpen von einem schiffbrüchigen Handelsbrigg gerettet.
Eine schwarze Hündin und ein roter Rüde, die aus den besten Arbeitslinien Neufundlands stammten. In ihrer neuen Heimat gab es jede Art von Wasserwild, die Gegend kaum erschlossen, von Sümpfen umgeben mit einem heftigen Klima. Von großer Hitze bis zu Eiseskälte war dort alles anzutreffen. In diese St. John’s Hunde wurden Setter, Pointer, Flat Coated Retriever und Wasserspaniel mit eingekreuzt und so erhielt man nach einigen Jahren einen einheitlichen Typ - den Chesapeake Bay Retriever.

Der Flat Coated Retriever entstand im 19. Jahrhundert in England durch Kreuzungen des Weavycoated Retrievers (so wurde der St. Johns Hund auch teils bezeichnet) mit Settern und collieartigen Hunden. Auch heute sieht man noch den großen Einfluss, den der schwarze irische Setter beim Flat genommen hat.

Zwei Golden und ein Flat Coated Retriever Welpe. Foto: Michaela Arnsberg

Die älteste der englischen Retrieverrassen ist der Curly Coated Retriever. Das gelockte, krause Haar stammt vom Waterdog, der bereits im 17. Jahrhundert sehr geschätzt war für Anlagen, die wir auch heute noch an unseren Retrievern schätzen: die Vorliebe für Wasser, das Apportierverhalten, den Scharfsinn und das Durchhaltevermögen. Sicher ist nur, dass auch der St. Johns Neufundländer, der Pointer und auch der Setter eingekreuzt wurden. Ungewiss ist allerdings, ob der Pudel und der Irische Water Spaniel bei der Zucht ebenfalls eine Rolle spielten. Seit bereits mehr als 400 Jahren ist das äußere Erscheinungsbild des Curly Coated Retriever übrigens bekannt.

Als Kleinster der Retrieverrassen gilt der Nova Scotia Duck Tolling Retriever, kurz: der Toller. Er stammt aus Kanada und hat seinen Namen von einer Halbinsel an der Ostküste. Die Entstehung der Rasse ist nicht ganz klar, sicher ist jedoch, dass mehrere Jagdhunderassen an der Entwicklung beigetragen haben, auch die in den Niederlanden bekannten „Kooikerhonden“.
Der Toller hat im Gegensatz zu den anderen Retrieverrassen zwei Aufgaben, er muss vor dem Schuss die Enten durch ‚tollen’ = spielen am Ufer anlocken, und sie nach dem Schuss apportieren. Das Verhalten des Anlockens haben sich die Jäger vom Fuchs abgeschaut, wodurch sich vermuten lässt, dass der Toller deshalb nicht größer gezüchtet worden ist.

Wegen seinem gefälligen Aussehen, seiner freundlichen und ruhigen Art, ist der Retriever heute einer der beliebtesten Hunderassen. Aber, er möchte beschäftigt werden und die Beschäftigung, für die er gezüchtet wurde, ist und bleibt seine Passion: das Apportieren und die Arbeit am/im Wasser nämlich.


Nova Scotia Duck Tolling Retriever. Foto: Marion Deiwick.

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Der Labrador Retriever
Von Sabine Middelhaufe

Der in Neufundland entwickelte Kleine Neufundländer, auch St. John's Labrador genannt, diente dazu, den aus den Netzen entwichenen Fischen nachzutauchen und sie zu apportieren. Auch im Labradorgebiet fand dieser massige schwarze Hund schnell Anhänger und gelangte von dort, so nimmt man jedenfalls an, zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit Fischern nach England.
Einer anderen Hypothese zufolge entdeckte der englische Herzog Malmesbury die vierbeinigen Gehilfen der Fischer an der Küste Neufundlands und brachte etwa 1830 einige Exemplare davon mit nach Großbritannien.
Tatsache immerhin ist, daß jener Herzog und einige andere adlige Hundefreunde in der Grafschaft Dorset zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin mit den ursprünglichen Labradortypen zu züchten begannen.
Bemühte man sich anfangs insbesondere darum, den Labrador auf ausschließliches


Der "Labby" ist ein treuer Freund, gutgelaunter Gefährte und unermüdlicher Arbeitskollege. Foto: Toni Wolframm
Apportieren von Wild umzustellen - ein Fische an Land bringender Hund war für die Jäger begreiflicherweise nicht sehr hilfreich -, kreuzte man später auch zur Veränderung des Exterieurs andere Rassen ein.
So trug angeblich vor allem der Pointer dazu bei, daß der Labrador allmählich leichter und kurzhaariger wurde. Erst zur Jahrhundertwende jedoch konnten die Züchter den modernen Labradortyp vorstellen, der 1903 als eigenständige Rasse Anerkennung fand.
Diese neue Retrieverform zeichnete sich durch herausragende Apportierleistungen, schon fast legendäre Ausdauer und erstaunliche Kraft aus, war vollkommen wetterfest, konnte zur Jagd in jedem Gelände herangezogen werden und galt bald als die anpassungsfähigste Apportierhunderasse überhaupt.

In den vielen Ländern, in denen der Labrador schnell zu größter Beliebtheit gelangte, begann man indes auch, seine Qualitäten anderweitig zu nutzen.
So ist er heute in vielen Ländern als Militär- und Po
lizeihund ebenso bekannt wie der Deutsche Schäferhund, gilt für reine Such- und Spürarbeit als der Diensthund neben dem Bloodhound, wird erfolgreich als Sanitäts- und Rettungshund verwendet und darf wohl als der Blindenführhund par excellence bezeichnet werden.
Nicht minder bekannt und geschätzt ist der Labrador natürlich als Familienhund. Einerseits weil der typische Rassevertreter über eine Wesensfestigkeit verfügt, wie sie heute bei Rassehunden nicht immer selbstverständlich ist und er hohe Intelligenz und ein hervorragendes Gedächtnis besitzt, andererseits, weil seine deutliche Vorliebe für menschliche Gesellschaft überdurchschnittlich ausgeprägt ist. Übrigens ist der Labrador nicht nur ausgesprochen wedelfreudig, sondern verfügt noch über eine andere, recht selten vorkommende Möglichkeit, dem

Menschen seine Freude mitzuteilen: viele Rassevertreter setzen beim Erscheinen "ihrer" Zweibeiner ein sogenanntes Begrüßungsgrinsen auf..!
Wichtig für die gute Entwicklung jedes individuellen Labradors ist, daß er auch als Familienhund täglich sinnvolle Aufgaben zu lösen bekommt, denn sonst verkümmert dieser großartige Vierbeiner mitsamt seinen Anlagen!
In seiner allgemeinen Erscheinung ist der Labrador ein kräftiger, lebhafter und beweglicher Hund, der weder gedrungen noch massig wirkt.
Haar: kurz, recht hart, dicht und glatt mit wasserabstoßender Unterwolle.
Farben: Schwarz, Schokoladenbraun, Gelb in Schattierungen von Rötlich bis Creme und stets einfarbig. Ein weißer Brustfleck wird toleriert, ist aber nicht erwünscht.
Größe und Gewicht: Widerristhöhe beim Rüden 56 bis 57 cm, bei der Hündin 54 bis 56 cm. Gewichtsangaben werden im Standard nicht gemacht.



Der Labrador ist ein intelligenter, arbeitsfreudiger Hund, der sein tägliches Quantum an freiem
Auslauf und sinnvoller Beschäftigung benötigt! Foto: Toni Wolframm

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